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Georg Schrimpf

München 1889 - Berlin 1938


Georg Schrimpf schildert in einer Autobiografie seine unglücklich verwirkten künstlerischen Ambitionen in jungen Jahren so: "Nach der Volksschule wollte ich gerne eine Anstalt besuchen, die mich im Zeichnen hätte unterweisen können. Aber mir fehlte der Mut und die Selbständigkeit, um mich durchzusetzen, und so schob man mich zu einem Zuckerbäcker in die Lehre". In Passau dauert seine Lehre drei Jahre, dann geht der 16-Jährige auf Arbeitssuche. Den Norden Deutschlands durchzieht Schrimpf die nächsten vier Jahre, als Bäcker, Kellner und Kohlenschaufler. Überhaupt wird das Reisen und ein ständiger Wohnortwechsel ein wichtiger Bestandteil seiner Vita.
Georg Schrimpf geht 1909 nach München. Der Künstler gerät in eine anarchistische Bewegung, die ihn oft in die Schweiz und nach Italien führt, wo Schrimpf sich 1913 für längere Zeit an den Lago Maggiore zurückzieht. In dieser Zeit beginnt der Maler, Akte von Michelangelo und Raffael zu kopieren.
Danach kehrt der Maler nach München zurück und arbeitet dort wieder als Bäcker und Koch. Die freie Zeit nützt er für seine eigentliche Berufung: Schrimpf zeichnet und aquarelliert.
Als der Maler 1915 nach Berlin kommt, nimmt er weiterhin diverse Tätigkeiten an, doch beflügelt ihn nun die aktuelle Kunst, die er hier erstmals zu sehen bekommt, zu ersten Ölgemälden.
Die Galerie "Der Sturm" zeigt im selben Jahr noch, zum ersten Mal, die Bilder des Autodidakten. 1920 arrangiert die Galerie Goltz in München - wo Schrimpf inzwischen wieder ansässig ist - die erste Einzelausstellung für den Künstler. In einer Mannheimer Ausstellung zur "Neuen Sachlichkeit" ist der Künstler bereits fünf Jahre später mit 12 Bildern herausragend vertreten.
Georg Schrimpf unterrichtet, nach einer kurzen Lehrtätigkeit am Landeserziehungsheim Haubinda in Thüringen, bis 1926 an der Münchner Gewerbeschule.
An der Staatlichen Hochschule für Kunsterziehung in Berlin folgt 1933 ein Lehrauftrag, den er bis zu seiner Kündigung im Jahr 1937 ausübt.
Georg Schrimpf kommt, ursprünglich der Malerei des Expressionismus zugewandt, in den zwanziger Jahren zur "Neuen Sachlichkeit". Für Schrimpf bedeutet die Hinwendung zum Neoklassizismus nicht nur eine Entwicklung hin zur Idylle biedermeierlicher Landschaften.
Der Maler kann in diesen ruhigen Kompositionen, die sich durch die Verbindung von Gegenstand und Konstruktion auszeichnen, auch sein Anliegen, ein stilles Leben voller Harmonie fern jeglicher Gegenwartsproblematik zu zeigen, konkretisieren.


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